Château Franz Rosé Flasche und Weinglas, aus dem Roséwein schwappt

Warum muss Wein atmen?

Sicher habt ihr schon mal den Satz „Der Wein muss atmen“ gehört und euch vielleicht gewundert, was das überhaupt bedeuten soll. Damit ihr bei der nächsten Familienfeier mit etwas Weinexpertise glänzen könnt, verraten wir euch das Geheimnis des atmenden Weins.

Sauerstoff verändert den Geschmack

Natürlich ist die Redewendung „der Wein atmet“ nicht wortwörtlich gemeint, sondern ist einfach eine etwas schönere Beschreibung für „der Wein verändert beim Kontakt mit Sauerstoff seinen Geschmack“. Denn genau darum geht es nämlich, wenn man Wein atmen lässt. Wenn ihr also jemanden seht, der beherzt sein Weinglas schwenkt, dann beobachtet ihr eventuell gerade einen Weinkenner in freier Wildbahn. Der schwenkt das Glas, damit möglichst viel von dessen Inhalt der Luft ausgesetzt wird und sich dadurch der Geschmack des Weins entfalten kann. Das macht man übrigens in erster Linie mit Rotwein, aber mitunter auch mit anderen Weinen.
„Muss man seinen Wein unbedingt atmen lassen?“, fragt ihr euch jetzt sicher. Die Antwort ist ganz klar: Kommt drauf an. Ein Weinexperte würde jetzt zu einem großen Vortrag übers Dekantieren, Karaffieren, und anderen Fachbegriffen ausholen. Aber wir sind ja hier nicht an der Uni.

Deswegen gibt’s von uns ein paar handfeste Tipps:

• Je länger euer Wein der Luft ausgesetzt ist, desto mehr entfaltet sich der Geschmack und desto intensiver wird der Duft
• Außerdem fühlt sich der Wein mit zunehmenden Sauerstoffkontakt beim Trinken weicher an, da sich die Gerbstoffe verändern
• Jüngere Jahrgänge entfalten ihr Aroma besser, wenn sie eine Weile atmen können
• Ältere Jahrgänge, die schon länger gereift sind, brauchen wenig Kontakt mit Sauerstoff – mitunter sollte man das sogar so weit es geht vermeiden.

Wie lange muss mein Wein atmen?

Auch hier gibt es keine Regel, die für jeden Wein gilt. Wenn ihr einen jüngeren Wein habt, kann dieser schon mal 1 bis 2 Stunden an der Luft stehen, zum Beispiel in einer Karaffe oder auch im Glas. Hier ist auch ein bisschen Experimentieren gefragt: Lasst euren Wein ein bisschen atmen und probiert in regelmäßigen Abständen, wie er schmeckt. Ihr werdet merken, dass sich der Geschmack kontinuierlich verändert und sich der Wein im Mund auch anders anfühlt. Letztendlich müsst ihr selbst entscheiden, nach wie viel Zeit euch der Wein am besten schmeckt.
Übrigens: Wenn ihr schon mal eine angebrochene Weinflasche länger stehen lassen habt, dann ist euch vielleicht aufgefallen, dass der Wein seinen Geschmack verändert hat. Jetzt wisst ihr, warum das so ist: Je leerer die Flasche ist, desto mehr Sauerstoff enthält sie, und desto mehr atmet der Wein.
Seht ihr, war gar nicht so kompliziert. Aber nächste Woche schreiben wir zum Thema einen Test, und bis dahin solltet ihr euer Wissen lieber auch mal praktisch angewendet haben!
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